1925-1949

April 1925

Notwendigkeit

Förster Schiroky berief Anfang April 1925 eine Versammlung von Interessenten ein, wobei allgemein die Notwendigkeit einer Feuerwehr anerkannt wurde.

Wehrversammlung

25. April 1925

Am 25. April fand hierauf die gründende Wehrversammlung in Erlingers Gasthaus statt. Nachdem die Versammlung durch Herrn Förster eröffnet worden war, sprach Herr B. V. O. ST. Stauber über die Notwendigkeit der Wehr, über die Rechte und Pflichten der Wehrmänner, übder den rechten Kameradschaftsgeist und leitete hieraud die Wahlen.

Als Funktionäre wurden gewählt:

Alfred Schiroky, Förster, Wehrführer
Peter Haider, Grumetmair, Wehrführerstellvertreter
Johann Knollmayr, Klein Rinnersohn, Führer der Steigerabteilung
Franz Mayr, Heidersohn, Stellvertreter der Steigerabteilung
Karl Maureder, Schmied in Eidenbergm Führer der Löschabteilung
Adolf Schmidinger, Ertl, Stellvertreter der Löschabteilung
Otto Klinger, Oberlehrer, Schriftführer und Kassier
Rudolf Schütz, Schneider, Rettungsabteilung

Als aktive Mitglieder traten bei:

Karl Bauer, Josef Bräuer, Michael Dumfart, Josef Durstberger, Matthias Gasselseder, Josef Hametner, Leopold Kaiser, Franz Klinger, Josef Knollmayr, Franz und Josef Köppl, Franz Lehner, Michael Lehner, Johann Lichtenberger, Josef Mitterscherzer, Anton und Josef Mühlberger, Franz und Josef Ratzenböck, Franz Rechberger, Alois und Johann Schütz, Leopold Schütz, Anton Walchshofer, Anton und Peter Weixlbaumer

Im ganzen war die Wehr 35 Mann stark.
Nachdem alle den Handschlag gegeben haben, galt die Wehr als gegründet.

April 1925

Geldsorgen

Nun hatte Eidenberg eine Feuerwehr, aber die Feuerwehr hatte weder Monturen noch Rüstung und Geld. Als Spritze diente die kleine vom Getreidekasten, die auch bald vom Kasten herabgeholt und in Stand gesetzt wurde. Die ganze Sorge war nun auf die Beschaffung von Geld gerichtet.

30. Jänner 1926

1. Feuerwehrball

Am 30. Jänner fand in Erlingers Gasthaus der 1. Feuerwehrball statt. Eine große Besucherzahl und ein reichhaltiger Glückshafen, den eifrige Männer gesammelt haben, brachten den gewünschten finanziellen Erfolg von S 477,05. Bei diesem Ball konnte der größte Teil der Wehrmänner bereits in Uniform erscheinen.

25. März 1926

Ankauf Spritze

Bei der Generalversammlung am 25. März wurde der Beschluss zum Ankauf einer geeigneten gebrauchten Spritze gefasst. Von der Feuerwehr Urfahr wurde eine leichte Handdruckspritze angeboten, der Ankauf hat sich jedoch etwas verzögert. Am 6. November unternahm die Feuerwehr Urfahr eine Schulfahrt mit ihrer neuen Autospritze nach Eidenberg, bei dieser Gelegenheit wurde der Kauf endgültig abgeschlossen. Gesamtkosten für die Spritze samt Schlauchmaterial, 12 Steigergarnituren und 2 Kommandohelme: S 1300,-. Die Spritze wurde neu lackiert und noch im November nach Eidenberg gebracht. In Ermangelung eines Zeughauses wurde die Sprize im Standl des Rudolf Erlinger untergebracht.

6. Jänner 1927

Wahl Zeugwart

Nachdem nun Spritze und Ausrüstung vorhanden waren, musste bei der Generalversammlung am 6. Jänner ein Zeugwart gewählt werden. Die Wahl fiel auf Franz Rechberger.

März 1927

Bau Zeughaus

Ebenso wurde der Beschluss zum Bau eines Zeughauses gefasst. Bauplatz und Bauholz wurden schon bei der Gründung vom Prälat des Stiftes Wilhering versprochen. Ende März begann man mit der Zubringung der Bausteine. Sofort nach Pfingsten wurde dann mit dem Neubau begonnen. Bereits in der letzten Juliwoche konnte die Spritze in das neue Haus übersiedelt werden. Die Gesamtkosten des Depotbaues betrugen S 2.180,18.

Gründungsfest

4. September 1927

Am 4. September wurde das Gründungsfest gefeiert. Abordnungen von 14 Wehren und eine Reihe von Ehrengästen waren gekommen.

15. Jänner 1928

Wiederwahl

Bei der Generalversammlung am 15. Jänner wurden einstimmig die bisheriggen Funktionäre wiedergewählt. Ein Avisierungsplan wurde aufgestellt.

Feuertaufe

18. Dezember 1928

Ein Brand am Anwesen des Mair im Hof in Eidenberg am 18. Dezember war die Feuertaufe für unsere Wehr.

Brand Aschlberger

2. Juni 1933

Am 2. Juni brach im Aschlbergerhaus ein Brand aus. Das Wirtschaftsgebäude brannte völlig nieder, der Hausstock konnte jedoch gerettet werden.

7. August 1933

Brand Windhager

Am 7. August brannte das Anwesen Windhager, Edt 2 nieder. Die Hausbewohner wurden vom Feuer überrascht, die Tiere mussten größtenteils notgeschlachtet werden.

12. August 1933

Brand Honauerhaus

Wenige Tage später, am 12. August setzte ein Blitzschlag das Honauerhaus in Kammerschlag in Brand.

Ende August 1933

Löschordnung

Ende August wurde eine nach der neuen Feuerpolizeiordnung vorgeschriebene Löschordnung aufgestellt.

21. Jänner 1934

Neuer Wehrführer

Bei der am 21. Jänner abgehaltenen Hauptversammlung wurde Oberlehrer Otto Klinger zum neuen Wehrführer gewählt. Schriftführer und Kassier wurde Anton Weixlbaumer. Dem scheidenden Wehrführer Schiroky wurde Dank und Anerkennung ausgesprochen.

16. Februar 1935

Brand Schutzhütte

Durch Überhitzen des Ofens brach am 16. Februar in der Schutzhütte des Turnvereins Römerberg ein Brand aus. Die Hütte brannte komplett aus, ein Übergreifen auf den angrenzenden Wald konnte jedoch verhindert werden.

30. August 1935

Neue Motorspritze

Nach längeren Verhandlungen betreffend den Ankauf einer gebrauchten oder neuen Motorspritze konnte am 30. August eine neue Motorspritze RK 25 der Fa. Rosenbauer in Empfang genommen werden. (Diese wurde im Jahr 1983 gereinigt und neu lackiert und steht noch immer als Ausstellungsstück im Feuerwehrhaus.)

8. September 1935

Weihe Motorspritze

Am 8. September wurde die neue Spritze durch Pater Otto Deßl geweiht. Als Spritzenpatinnen wurden Anna Klinger, Anna Haider, Juliana Köppl und Matia Breuer auserkoren. Der Preis der neuen Motorspritze betrug S 2.750,-.

8. September 1935

Feuertaufe

Bereits am 8. September war beim Brand des Vorder-Edtmaiergutes die Feuertaufe für unsere Spritze.

Anfang 1938

Gesetzesänderung

Die Feuerwehren wurde als Verein aufgelöst und per Gesetz zu Körperschaften Öffentlichen Rechts erklärt.

Vereinigung

17. Juni 1938

Am 17. Juni wurden die drei Feuerwehren im Gemeindegebiet zu einer Gemeindefeuerwehr vereinigt. Gemeindewehrführer wurder Peter Haiböck, Untergeng - zum Kommandanten des Löschzuges Eidenberg wurde Otto Klinger ernannt.

26. Juni 1938

Brand Bühler

Am 26. Juni brannte nach einem Blitzschlag das Bühler in Kammerschlag ab.

11. September 1938

Verabschiedung

Mit einer Großübung beim Meierhof am 11. September verabschiedete sich Otto Klinger bei der Feuerwehr Eidenberg, nachdem er dienstlich nach St. Georgen versetzt wurde.

22. Jänner 1939

Neuer Löschzugführer

Bei einer Versammlung am 22. Jänner wurde Peter Haider zum neuen Löschzugführer ernannt.

17. März 1940

Peter Haider

Am 17. März erlag Peter Haider, Wehrführerstellvertreter der Gemeindefeuerwehr und gewesener Löschzugführer von Eidenberg einem Gehirnschlag. Er war seit der Gründung Mitglied und Wehrführerstellvertreter der Wehr Eidenberg, und ob seines geraden Wesens allgemein beliebt. Beim Begräbnis am 19. März rückte die Wehr vollzählig aus.

9. Juli 1940

Nachfolger

Karl Maureder, Schmied, wurde als Nachfolger Haiders Gemeindewehrführerstellvertreter. Er führte als solcher auch die Gemeindefeuerwehr, als der am 9. Juli 1939 vom Bürgermeister Josef Breuer, Achleitenmüller, benannte Gemeindewehrführer Karl Breuer zur Wehrmacht einrücken musste. Der neue Gemeindewehrführer musste, wie alle anderen Wehführer, an einem 2-tägigen, vom Kreisführer Weinmüller nach St. Florian einberufenen Wehrführerkurs teilnehmen.

17. August 1940

Umstrukturierung durch Krieg

Am 17. August erhielt die Wehr die neuen Dienstabzeichen. Achselspangen, Kragenspiegel, Polizeiabzeichen (Eichenkranz, Hoheitszeichen und darüber Name der Gemeindewehr: Eidenberg) und runde Kokade (3 Kreise mit rotem Mittelpunkt). Die Feuerwehr bestand nicht mehr als selbstständige Organisation, sondern galt im ganzen Reich als ein Teil der Polizei und unterstand dem Reichsführer der deutschen Polizei und Chef der SS, Heinrich Himmler. Der Gruß durch Salutieren wurde abgeschafft und der "Deutsche Gruß" durch Erheben des rechten Armes eingeführt.

Die Tätigkeiten waren in allen Wehren ziemlich gering, vielen verging die Lust an der Mitarbeit. Die Motorspritze wurde einige Male überprüft und gestartet.

Februar 1941

Geplatzter Feuerwehrball

Ein Feuerwehrball war für den Fasching geplant, da auch ein Parteiball in Eidenberg stattfand. Bei einer Anfrage bei Bürgermeister Breuer (Achleitenmüller) wurde der Wehrführer an Johann Hamberger, dem Leiter der DAS (Deutsche Arbeiterfront) in Gramastetten verweisen. Die DAF war auch Trägerin der KdF (Kraft durch Freude), in deren Rahmen nur Veranstaltungen durchgeführt werden durften. Selbst das Angebot, den Reingewinn der DAF überlassen zu wollen nütze nichts, die Abhaltung wurde nicht gestattet. Grund hiefür dürfte gewesen sein, weil der Ball beim Michaell Lehner (Erlingers Nachfolger) im Gasthaus zur Post hätte stattfinden sollen, währennd zum Parteigasthaus das Gasthaus Durstberger erklärt wuorden war, und seit 1938 auch die Gemeindekanzlei dorthin verlegt worden war.

1944

Anhänger versprochen

Ein Einachsanhänger im Werte von 850,- RM wurde der Gemeinde für 5%, d.s. 42,50 RM vom Oberabteilungsführer Sepp Klimann zur Verfügung gestellt. Den Anhänger sollte Eidenberg bekommen, doch er wurde nicht heraufgebracht.

Jänner 1945

Anhänger geholt

Ende Jänner wurde über abermalige Zuschrift von Linz der Anhänger geholt.

25. April 1945

Alfred Schiroky

Alfred Schiroky, der Gründer unserer Wehr, starb in Linz, Hausleitner Weg Nr. , am 25. April nach einem Fliegeralarm an einer Herzlähmung.

4. Mai 1945

Panzer in Eidenberg

Am 4. Mai kamen amerikanische Panzer von Gramastetten kommend in den Ort. Da der weitere Vormarsch gegen Linz noch auf Widerstand stoß, blieben die Truppen (Panzer) hier über Nacht. Da musste auch das Depot geöffnet werden und es wurde der Spritzenwagen auf den Rain des Erlinger Pachtlandes gestellt. Die Mannschaft holte vom Verwalter Stroh zum Schlafen. Anderentags, Samstags 6 Uhr, fuhren die Panzer Zwettl zu, da wegen der Flakgeschütze der Weg nach Linz nicht frei war. Die Geschütze beim Köpplmair und Riederer wurden erst am Samstag Vormittag gesprengt. Vor dem Abzug spielten sich einige Amis und brachten den Motor in Gang. Nach Abzug musste das Depot geräumt werden, dabei wurde der Abgang von drei Beilspitzen (Bireken) und eine leichte Beschädigung (Bretterteil) des Anhängers festgestellt.

7. April 1946

Wieder Freiwillig!

Nachdem die Feuerwehren wieder zu Freiwilligen erklärt wurden, mussten in den Löschzügen Funktionäre neu gewählt werden. Bei uns war das am 7. April der Fall. Es wurden gewählt: Löschzugführer: Karl Maureder
Löschzugführer-Stellvertreter: Michael Lehner
Schriftführer: Anton Weixlbaumer
Motorführer:
1. Karl Maureder jun.
2. Rupert Pargfrieder
3. Rudolf Maureder
4. Albert Müllner
Dabei erfolgten 18 Beitritte, und zwar die obigen 4 Maschinisten, der Schriftführer und 13 weitere Kameraden. Bei der Übernahme der Kassa von der Gemeindefeuerwehr betrug der Kassastand S 16,20.

1947

Neue Schläuche

Aus dem Erträgnis des Balls wurden 13 Längen Schläuche zu 14 1/2 m ohne Kupplungen von der Firma Haberkorn (Freistadt) angekauft. Als Kupplung wurden jene 8 Paare eingebunden, die als frühere Reservekupplungen während des Krieges hätten abgeführt werden sollen, aber nicht abgeführt wurden, weil sie vom Wehrführer Maureder versteckt und dem Kreisfeuerwehrkommando gegenüber verleugnet worden waren.

1948

Bildung Bezirksverband

Die früheren Bezirksverbände nach den Gerichtsbezirken Urfahr (Nr. 18), Leonfelden (Nr. 10) und Ottensheim (Nr. 47) wurden bis jetzt nicht wieder errichtet. Es bildete vielmehr der ganze politische Bezirk Urfahr einen Bezirksverband. Franz Hartl, Gemeindesekretär von Gramastetten war Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und führte gleichzeitig das Feuerwehrreferat für das Mühlviertel bei der Zivilverwaltung Mühlviertel.

7. Mai 1949

Ausbau Zeughaus

Am 7. Mai wurde die Wehr zu einer Besprechung über eine geplante Aufstockung des Zeughauses zusammengerufen. Um das vorhandene Geld (über S 3000,-) zu verwerten, wurde einstimmig der Ausbau beschlossen und alle verpflichteten sich zur Handarbeit oder Holzspenden.

Die Meinung, die Wehr unterstünde derart der Gemeinde, dass auch das Zeughaus der Gemeinde gehöre und deshalb nur mit Bewilligung der Gemeinde gebaut werden dürfe, stellte sich als falsch heraus, weil eine Einsicht des Kameraden Anton Weixlbaumer im Grundbuch Ottensheim ergab, dass das Grundstück seinerzeit der Wehr vom Stifte geschenkt wurde und das Zeughaus ja nur aus Mitteln, die die Wehr aufbrachte, erbaut wurde.

Oktober 1949

Baubericht

Mitte Oktober war der Turm aufgebaut, gedeckt und verschalt, das Dach gedeckt, außen der Putz vollendet, worauf für heuer die Arbeit eingestellt wurde.